Haushalt: Norderstedt droht Millionen-Loch

Haushalt: Norderstedt droht Millionen-Loch
Die Gelder werden knapp in Norderstedt | Foto: Pixabay

Norderstedt – Die fetten Jahre sind vorbei. Was angesicht globaler Krisen, schrumpfender Märkte und allgemeiner Verunsicherung eine aktuell zutreffende Beschreibung ist, bekommt nun auch die Stadt Norderstedt zu spüren. Denn nach neuen Prognosen für die Haushalte 2026/2027 droht der viergrößten Stadt Schleswig-Holsteins jährlich ein Millionen-Loch.

Das, was Jens Rapude, der Leiter des Amtes für Finanzen der Stadt Norderstedt, den Mitgliedern des Hauptausschusses am Montagabend präsentierte, sorgte für ernste Mienen der Anwesenden. Der Gesamtergebnisplan des 1. Nachtragshaushalts 2024/2025 sah für die kommenden zwei Jahre noch ein positives Jahresergebnis von etwas mehr als 5 Millionen Euro pro Jahr voraus. Nun der Kostenschock: 2026 wird ein Minus von 6,7 MIllionen Euro prognostiziert, 2027 werden sogar 7,8 Millionen Euro Miese erwartet. „Es deutet sich an, dass da einiges auf uns zukommt“, so Rapude.

Die Gründe: MIttel aus dem kommunalen Finanzausgleich werden schon ab dem kommenden Jahr weniger, was z.B. die Sportstättenförderung betreffen könnte. Die Höhe der Einbußen sind derzeit noch nicht bekannt. Steigen werden auch die Personalaufwendungen, u.a. durch die neuen Abschlüsse der Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst. Rapude: „Wir warten jetzt auf Zahlen, um genau zu sagen, mit welchen Steigerungen wir zu rechnen haben. Wir haben erstmal mit acht Prozent gerechnet, das war ja der Wunsch der Gewerkschaften, dass der Lohn um acht Prozent steigt“. Gegenüber den bisherigen Planungen können dadurch Mehrbelastungen von 7 Millionen (in 2026) bzw. ca. 9 MIllionen (in 2027) entstehen. Rapude: „2028 und 2029 geht es weiter bergab. Wir müssen dringend dagegen ansteuern, diesem Trend entgegen zu wirken“.

Doch damit nicht genug der schlechten Nachrichten: Erhöhter Sanierungs- und Unterhaltungsaufwand bei Straßen und Gebäuden, Betriebskosten für das Bildungshaus, Steigerung der Abschreibungsaufwendungen und höhere Kreditzinsen könnten bis zu 30 Millionen Euro zusätzliche Kosten nach sich ziehen. Dazu kommt: Die Gewerbesteuerwartung wie auch die Gewinnerwartung der Stadtwerke stehen auf wackeligen Beinen. „Ich rechne damit, dass wir bei der Gewerbesteuer weniger erhalten werden, als wir in den vergangenen Jahren gewohnt sind zu erhalten“, erklärte Jens Rapude.
Die fetten Jahre sind vorbei…