Giftköder: In Glashütte geht die Angst mit Gassi

Norderstedt – Wenn die Hundebesitzer am Ernst-Bader-Ring, ein Neubaugebiet das zwischen dem Glashütter Damm und der Schleswig-Holstein-Straße liegt, mit ihren Vierbeinern spazieren gehen, geht auch immer die Angst mit um. Die Angst, dass der Hund am Wegesrand einen Giftköder frisst, daran erkrankt oder sogar stirbt. Immer öfter gibt es vor Ort aber auch weitere Funde: Würste mit rostigen Nägeln drin, die bei der Nahrungsaufnahme für erhebliche Verletzungen beim Tier sorgen können. Das Ehepaar Antje und Sven Schmidt-Overbeck lebt seit vier Jahren am Ernst-Bader-Ring. Sie haben gleich zwei Hunde. Mila und Pino, die sich blendend verstehen. Der weitläufige Grünzug gleich hinter ihrem Haus ist für sie ein Traum – gewesen. Denn inzwischen werden Mila und Pino nicht mehr von der Leine gelassen: “So lange, wie wir die Situation haben, lassen wir die Hunde nicht mehr frei laufen – aus Angst, das ihnen etwas passieren kann”.

Ebenfalls unter den Nachbarn: der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Bengt Bergt, der auf einem Teller gleich das neueste Beweisstück präsentiert: Mehrere Wurststücke, die mit Nägeln gespickt sind. “Die liegen nicht auf einem Haufen, sondern sind über den ganzen Weg verteilt”, so Bergt. Was Bengt Bergt und den Nachbarn besonders große Angst macht ist die Tatsache, dass zuletzt immer öfter vergiftete oder mit Nägeln versehene Wurststücke auch rund um den Kinderspielplatz im Wohngebiet gefunden wurden.

Polizei, Ordnungsamt und Försterei wurden auch schon verständigt. Nur seien allen die Hände gebunden, erklären die Nachbarn. Überwachungskameras dürfen auch nicht aufgestellt werden. Erstmal bleibt den Anwohnern also nichts anderes übrig, als weiter aufmerksam ihre Runde mit den Hunden zu drehen und die Augen offen zu halten. Außerdem wird überlegt, Warnschilder aufzustellen, damit Mila und Pino künftig weiter sorgenfrei mit Frauchen und Herrchen Gassi gehen können.