Ausstellung am Rothenbaum: „Februar Blüten“

Hamburg – „Sprachen Plus Spaß“ das ist das Motto vom Sprachenclub e.V. „pro linguis“ in der Hamburger Rothenbaumchaussee. Denn neben der Möglichkeit, durch den gemeinnützigen Verein verschiedenen Sprachen zu erlernen, finden in den Räumlichkeiten auch vielfältige kulturelle Veranstaltungen statt. Feste, Lesungen, Konzerte, Tanz Theater und Vernissagen. Zur Zeit kann man die Ausstellung „Februar Blüten“ besuchen, die einer ganz besonderen Künstlerin aus Norderstedt gewidmet ist.
In der wunderschönen Villa wurde bereits am 6. Februar der Frühlingszauber entfacht. Durch eine Kunstausstellung, in der einzelne Werke der verstorbenen Künstlerin Erika Sieh aus Norderstedt präsentiert werden. Diese Retrospektive ist nicht nur eine Hommage an ihr künstlerisches Schaffen, sondern auch ein Vermächtnis ihrer Tochter Beatrix Berin Sieh, die selbst als Künstlerin tätig ist. Es war ihre Idee, diese Bilder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
„Ich habe ich mir das Konzept überlegt, jetzt die Ausstellung „Februar-Blüten” zu betiteln, weil es eine dunkle Jahreszeit ist. Wir jauchzen alle irgendwie nach Farbflecken und nach Blüten. Und da meine Mutter auch immer sehr viel Blüten gemalt hat, dachte ich das wäre sehr passend.”

Und so fand sie in der Villa vom Sprachclub e.V. die passenden Räumlichkeiten. Und mit Eva-Helen Thoele, Organisatorin der Kunstausstellungen, eine begeisterte Unterstützerin.
Thoele: „Ich finde es ganz toll, dass die Tochter von Erika Sieh die Idee aufgenommen hat, die Bilder ihrer Mutter nach Hamburg zu bringen. Die Resonanz war bisher großartig.”

Zu sehen sind ausgewählte Öl-Gemälde, die mit viel Liebe zum Detail die faszinierende Welt der Flora und Fauna eingefangen.
Beatrix Berin Sieh: „Sie hat sich gerne durch Farben ausgedrückt, das kann man sagen. Sie liebte eine starke farbige Malerei, auch immer Ölfarbe- weil sie die Stimulanz des Ölfarbengeruchs sehr mochte.”
Die Künstlerin Erika Sieh war Vollblutmalerin und Visionärin. Eine starke Persönlichkeit, die den Spagat spielend schaffte: zwischen Kulturschaffender, Ehefrau und Mutter. Ihr künstlerisches Talent vererbte sie an ihre Tochter weiter.
„Ich habe natürlich als Heranreifende auch immer bei meiner Mutter geguckt. Und wir haben uns gegenseitig sehr gut getan und uns unterstützt. Sie hat bei mir geguckt, ich habe bei ihr geguckt. Sie hatte oben ihr Atellier, ich im Souterrain. Und so war das eigentlich so eine Art Pendelbewegung.”
„Es ist schon sehr bewegend und klar, ich vermisse sie.”
Gemeinsam haben sie viele Ausstellungen organisiert und als Künstlerinnen zweier Generationen ein Leben und Schaffen auf Augenhöhe geführt. Für die Tochter von Erika Sieh war die Eröffnung der Vernissage daher auch ein sehr emotionaler Moment.
„Ich habe eine sehr sehr große Nähe zu meiner Mutter gehabt. Sie ist eigendlich wie eine gute Freundin für mich gewesen. Ich knüpfe innerlich auch schon viel an vergangenem an -es ist wie eine Zwiesprache mit den Bildern- weil ich natürlich an vielen Schaffensphasen mit eingebunden war. Ich hätte mir gewünscht, sie wäre hier und ich bin auch ein bisschen stolz natürlich, das für sie jetzt weiterzumachen.”

Verbunden und stolz auf ihre Tochter war Erika Sieh ihr ganzes Leben. Was würde sie wohl sagen, wenn sie jetzt zur Tür hereinkäme?
Die Ausstellung in der der Villa vom Sprachclub e.V wird noch bis zum 21.März zu sehen sein. Mit Werken der Künstlerin Erika Sieh, die nicht nur Wände schmücken- sondern auch Herzen berühren.